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Bild: Joachim Lau EMSZ

Reformationsjubiläum

Wir sind nicht einfach gegen Halloween

„Wir sind nicht einfach gegen Halloween, sondern rücken auf kreative Weise das Reformationsfest in den Vordergrund“ – Der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes Arend de Vries im Gespräch über Hallo Luther und das Reformationsjubiläum mit Medienvikar Peter-Christian Schmidt


Acht Jahre nach Erscheinen des ersten „Hallo-Luther“-Studien- und Ideenheftes gab es eine Neuauflage mit neuen Ideen und Aktionen zum Nachmachen. Grund genug, ein Resümee zu ziehen. „Die Aktion `Hallo Luther´ entstand 2003 im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont. Als ich damals noch Landessuperintendent war, habe ich das Projekt aus der Nähe mitbekommen und ich finde, es ist eine ausgesprochen gute Aktion, die damals im Gegenüber zur aufkommenden Feier von Halloween entstanden ist“, so de Vries. „Hallo Luther hat sich weiterentwickelt. Heute ist es eine eigenständige Veranstaltung. Es gibt neue Texte und Ideen, ein ganz kreatives Programm. Das ist der Grund, warum wir neue "Hallo-Luther"-Materialien herausbringen.“

Reformationstag können wir jedes Jahr wieder feiern

Diese Ideen sollen helfen, jedes Jahr aufs Neue auf kreative Weise das Reformationsfest ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Angst, dass die Aktion „Hallo Luther“ über die Jahre ihren Reiz verliert, hat de Vries nicht. „Manches lebt ja gerade von der Wiederholung. So z. B. Weihnachten und Ostern. Die Erinnerung daran, was uns als evangelische Kirche ausmacht, ist ein wichtiges Anliegen. Deshalb kann man jedes Jahr Reformationstag mit Aktionen feiern, ohne dass es langweilig ist. Wir müssen nur die entsprechenden Zugänge für die verschiedenen Altersgruppen finden.“

500-jähriges Reformationsjubiläum 2017

„Hallo Luther“ ist auch ein Aushängeschild der Landeskirche Hannovers im Hinblick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017. Dieses Jubiläum ist nicht nur innerkirchlich von Bedeutung. „Ich bin froh, dass die niedersächsische Landesregierung beschlossen hat, das 500-jährige Reformationsjubiläum zu einem allgemeinen und staatlichen Feiertag zu erklären. Ich finde, dass dies eine große Äußerung von Respekt vor der Leistung der Reformation ist, nicht nur als Erinnerung, sondern weil die evangelische Kirche beständig und kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Gesellschaft mitgewirkt hat und dies auch weiterhin tut.“

Themenjahre

2008 hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Reformationsdekade ins Leben gerufen. „Als sich die EKD auf das Reformationsjubiläum 2017 vorbereitet hat, war die Überlegung: Es braucht einen Vorlauf.“ Über einen Zeitraum von zehn Jahren wird mit jährlich wechselnden Schwerpunktthemen das Jubiläum eingeläutet. Für einzelne Gemeinden bedeutet dies jedes Jahr eine neue Chance, Reformation zu feiern, aber auch eine große inhaltliche Aufgabe. „Diese Themenjahre sind sicherlich eine gute Möglichkeit, sich auf das Jubiläum vorzubereiten und dann das Reformationsfest jeweils auch zu integrieren. Entweder als Abschluss des jeweiligen Themenjahres oder als Auftakt zum neuen Themenjahr. Dabei müssen wir aber schauen: Längst nicht alle Gemeinden sind in der Lage, bei den einzelnen Schwerpunktthemen jedes Jahr einen entsprechenden Akzent zu setzen. Wir als Landeskirche haben auch ausgewählt. So haben wir uns auf die Jahre Taufe, Kirchenmusik, Bild konzentriert und werden sicherlich 2017 einen Höhepunkt der Feierlichkeiten haben.“

Mit der katholischen Kirche gemeinsam auf dem Weg

500 Jahre Reformation - das ist auch ein spannungsreiches Thema: „Hier sagt z. B. die katholische Kirche aus ihrer Sicht sicherlich berechtigt: „Für uns ist die Reformation kein Anlass für ein Freudenfest, sondern aus katholischer Sicht war dies Kirchenspaltung“. Wir sind allerdings in guten Gesprächen um zu schauen: Wie können wir uns demnach bis 2017 gemeinsam auf einen Weg machen. Und ich glaube: Es ist eine ganze Menge, was die evangelische Kirche von der katholischen Kirche auch heute noch lernen kann - und umgekehrt.“

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